Anwohner wollen keinen Parkourpark vor ihren Häusern

Auf Anregung von Irene Nonnenmacher, einer Anwohnerin des am Parkschwimmbad geplanten Parkourparkgeländes, fand Anfang letzter Woche ein Treffen zwischen Vertretern der SPD-Fraktion, des Jugendparlaments, der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Dreieich und Anwohnern, hauptsächlich aus der Kochstraße, statt.

Laszlo Boroffka, Vorsitzender des Jugendparlamentes und seine Mitstreiter, berichteten vom Stand der Planung des Parkourparkgeländes und davon, dass es ihnen gelungen sei, die vom Dreieicher Stadtparlament als Ko-Finanzierung geforderten 30.000 Euro fast vollständig eingesammelt zu haben.

Nachdem zwei Übungsleiter von Dreieicher Sportvereinen auch den Anwesenden erklärten, dass diese Sportart bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt sei, da sie Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit fordere und das Gelände hier für Jugendliche günstig gelegen sei, aber auch Alternativstandorte möglich seien, kamen die Anwohner zu Wort.

Übereinstimmend wurde bestätigt, dass sie den Bewegungsdrang der Kinder und Jugendlichen gut verstehen, aber auch ihre Bedenken ernst genommen werden müssten.

Eine Anwohnerin fasste die Bedenken so zusammen: Sie seien schon genügend Lärm ausgesetzt durch den stark frequentierten Spielplatz, leider auch spätabends von Jugendlichen, und dazu noch die Geräuschkulisse des Schwimmbades. Das seien sie gewohnt und akzeptieren es. Aber eine weitere Lärmbelastung durch den geplanten Parcourpark, der unmittelbar an ihre Terrassen grenze, sei nicht mehr zumutbar.

Niemand könne auch garantieren, dass abends das Parkourgelände nicht von Jugendlichen aufgesucht würde. Der Summe der jetzt schon bestehenden Lärmquellen dürfe keine weitere hinzugefügt werden.

Dieses Argument veranlasste Patrick Bessler von der Kinder- und Jugendförderung dazu, zu betonen, dass er zusammen mit den Jugendvertretern die Argumente der Anwohner als Anlass sehe, weiter nach einem Alternativstandort zu suchen, um einerseits die Interessen der Jugendlichen und andererseits die der Anwohner zu berücksichtigen.

Dietlind Schwalb, Kai Maas und Siegfried Kolsch von der SPD-Fraktion und auch Ursula Heil von der Grünen-Fraktion, die als Anwohnerin dabei war, versprachen nach dem sehr fairen und angeregten Meinungsaustausch die Anliegen der Anwohner in ihren Fraktionen vorzubringen. Sollte sich ein anderer Standort finden, z.B. unter der Autobahnbrücke, Schwimmbad usw., gibt es keinen Grund, den gefassten Parlamentsbeschluss zu ändern.

Die SPD-Fraktionsmitglieder bezeichneten das Treffen als „Lehrstunde der Demokratie“ wobei unterschiedliche Interessen im gegenseitigen Respekt vorgetragen und diskutiert wurden und nach einer Lösung gesucht wird. Ein weiterer gegenseitiger Informationsaustausch wurde von den Beteiligten zugesagt.

Die beigefügten Fotos wurden mit Zustimmung der abgebildeten Personen gemacht! Sie zeigen die lebhaft, aber immer sachlich geführte Diskussion, zwischen den betroffenen Anwohnern und den Parkour-Initiatoren. Fraktionsmitglieder der SPD brauchten beim Meinungsaustausch nicht eingreifen!