„Der Fraktionsvorsitzende der SPD hat bei der Berichterstattung der Offenbach-Post zur letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Energie noch einigen Ergänzungs- und Korrekturbedarf. Die Planung der zweiten, von der Koalition beantragten Fahrradstraße von Götzenhain nach Sprendlingen kollidiert bei den Kapazitäten der Stadtverwaltung nicht mit der Planung der Fahrradschnellverbindung Darmstadt-Frankfurt, da diese Fahrradstraße nicht im Rathaus von Dreieich, sondern von der zuständigen Planungsgesellschaft geplant wird.„Über den Streckenverlauf kann man gerne diskutieren, aber ich bin diese Strecke 7 Jahre lang mit dem Rad zur Schule gefahren und bestimmt nicht, weil ich nicht klug genug war, eine bessere Strecke zu nehmen“ so Holger Dechert. Denn diese Trassenführung ist im Vergleich die direkte, kürzeste und verkehrsärmste Wegeverbindung und wird daher auch jetzt schon von den meisten Radfahrern genutzt. Aber da man in Dreieich gerne Beulen plant, können unsere grünen Fahrradexperten da gerne noch ein paar Haken vorschlagen, die es aber bestimmt nicht besser machen. Da der Antrag am Ende einstimmig beschlossen wurde, scheint die von der Koalition vorgeschlagene Fahrradstraße aber doch auf große politische Zustimmung zu stoßen.
Radverbindungen müssen einen möglichst direkten Weg nehmen und flüssig zu fahren sein, um gut angenommen zu werden. Vor allem für längere Strecken. Ich bin in meinem Berufsleben mit dem Fahrrad schon von Dreieich nach Seligenstadt, Hainstadt, Frankfurt und zum Flughafen zur Arbeit gefahren. Jetzt fahre ich auch manchmal zu meinem Job in Karlsruhe mit dem Rad und ich ärgere mich dabei immer wieder über die Haken, die so manche ausgeschilderte Radverbindung schlägt.
Die Fortsetzung der Radschnellverbindung Darmstadt-Frankfurt sollte daher westlich der Bahn verlaufen, um den begonnen Ausbaustandard fortzusetzen und die direkte Verbindung nehmen zu können. Wie ich bereits vor einem Jahr in der Presse erklärt habe, müssen Radschnellwege in der Landesplanung den gleichen Stellenwert haben, wie Bundesfernstraßen, damit wir die Verkehrswende voranbringen können.
Die teilweise sehr engen Bereiche der Varianten durch Sprendlingen und Buchschlag haben nicht die Leistungsfähigkeit, die wir benötigen, wenn wir wollen, dass wirklich viele Menschen auf das Rad umsteigen. Denn wenn wir jetzt eine neue Radverbindung planen, dann muss sie auch die Kapazität haben, den Radverkehr in 10 Jahren noch aufnehmen zu können. Es gibt Menschen in Großstädten, die sind vor 15 Jahren auf das Rad umgestiegen und fahren jetzt wieder mit dem Auto, weil der Verkehr und das Gedränge auf den Radwegen zu gefährlich geworden ist.
Die Streckenführung der sog. Sprendlinger Beule ist sinnvoll für eine innerstädtische Erschließung der durch sie verbundenen Schulen und Wohngebiete, aber die Streckenführung ist als Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt nicht geeignet. Die Streckenführungen der Varianten durch Buchschlag bringen bis auf kurze Abschnitte auch für den innerstädtischen Radverkehr keine Vorteile.“