Der Stammtisch der SPD Dreieich im „Hotel Krone“ mit Steffen Arta, dem Geschäftsführer unsere Stadtwerke zur aktuellen energiewirtschaftlichen Lage war für alle Anwesenden eine anregende und informative Veranstaltung, zu der jeder etwas beitragen konnte. Denn die Menschen sind sehr verunsichert, wie es die nächsten Jahre weiter gehen wird. Wenn ein Hausbesitzer jetzt seine Heizung Erneuern muss, auf welche Heiztechnik soll er setzen ? Werden die Preise für Gas und Öl überhaupt wieder sinken oder plant die Bundesregierung gar ein Verbot aller Heizungen mit fossilen Energieträgern ? Lange Jahre wurden Holz- und Pelletheizungen gefördert und nun werden sie aufgrund des Feinstaubaustoßes verteufelt. Die Förderung der Verfeuerung von Holz anstatt Kohle durch die EU in den großen Kraftwerken führt außerdem zu einer enormen Verknappung und Verteuerung auf dem Holzmarkt. Erdwärme ist in Dreieich so gut wie nicht möglich, da der größte Teil der Stadt Trinkwasserschutzgebiet ist. Bleibt noch die Wärmepumpe. Aber mit den modernen, sparsamen Niedrigenergie-Wärmepumpen lassen sich alte, schlecht gedämmte Häuser nicht ausreichend beheizen, es sei denn, man rüstet enorme Heizflächen zur Wärmeabstrahlung nach. Zurzeit werden auch Hochenergie-Wärmepumpen entwickelt, die höhere Vorlauftemperaturen liefern, aber dafür auch mehr Energie verbrauchen. Die solare Heizungsunterstützung kann zwar den Energiebedarf für das Brauchwasser im Sommer und die Heizenergie in der Übergangszeit abdecken, liefert aber an dunklen, kalten Wintertagen auch keine Heizenergie.
„Gut vorgesorgt hat, wer wie ich, bereits zu Zeiten niedriger Energiepreise, in die optimale energetische Sanierung seines Hauses investiert und ordentlich dick gedämmt hat, als sehr viele Menschen noch der Meinung waren, dass sich das ja überhaupt nicht rechnet“, sagt der Fraktionsvorsitzende Holger Dechert
Aber sind wir überhaupt in der Lage genug Strom zu produzieren, wenn wir nun alle auf den elektrischen Strom als Energieträger für Heizung und Mobilität setzen ? Herr Arta konnte an dem Abend den Anwesenden zumindest die Angst vor aktuellen Blackout Szenarien nehmen und hat anhand der europaweiten Blackouts durch die Kappung einer Hochspannungsleitung für die Durchfahrt eines Kreuzfahrtschiffes auf der Ems, das eng geknüpfte Versorgungsnetz in Europa erläutert. Aber der Ausbau der erneuerbaren Energie kann nicht so schnell erfolgen, um kurzfristig alle fossilen Energieträger zu ersetzen. Die Stadtwerke bekommen für ihr Produkt „Solarpur“ sehr viele Anfragen von Bürgern, die Photovoltaikanlagen errichten wollen, aber die Stadtwerke finden keine Handwerker, die die Arbeiten ausführen können.
Die SPD ist dem Geschäftsführer unserer Stadtwerke sehr dankbar, dass er die Bundesregierung auf die Ungerechtigkeit des geplanten Strompreisdeckels hingewiesen hat, der Energieversorger mit überzogenen Wucherpreisen noch belohnen würde. Sein offener Brief an die Bundesregierung hat bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt.
Die Bürger sind auch gespannt, welche Einsparung die Reduzierung von Wasser- und Raumtemperatur in unserem Hallenbad tatsächlich bringt und wie das im Verhältnis steht, zu den Einnahmeausfällen durch die Menschen, die bei den niedrigen Temperaturen nicht mehr ins Hallenbad gehen. Denn gerade Senioren und Menschen mit rheumatischen Erkrankungen sind gezielt an den Warmbadetagen ins Hallenbad gegangen. „Die Warmbadetage sollten auf alle Fälle wieder eingeführt werden, wenn die Energiekrise ein Ende gefunden hat“, sagt Holger Dechert.
Florian Obst, der Direktkandidat der SPD im Westkreis Offenbach für die Landtagswahl im Herbst 2023 war ebenfalls zu Gast und hat den Abend genutzt, um sich im Ortsbezirk Götzenhain vorzustellen.„